2009 bis 2019 Der Triathlon Club Seeland – open-mind der Tradition verpflichtet
Triathlon, Duathlon sind nicht mehr allein: Unzählige Formen von Sportarten und Wettkämpfen haben sich entwickelt; allein oder im Team. Schwimmen, Velo und Laufen darf man aber nach wie vor als Grundwerte in der Ausdauerwelt bezeichnen; Sportarten also, die der Triathlon Club Seeland traditionell schon seit jeher pflegte. Der Verein ging in diesen Jahren mit der Zeit, öffnete sich im Sinne eines «open-mind» anderen Sportarten und Sportlern.
Die Facebook-Gruppe ist ein gutes Beispiel dafür, ist sie doch sehr offen gehalten: Mitglieder, Passivmitglieder, aber auch ehemalige Mitglieder sind in der Gruppe vertreten. Die Gruppe wird lebhaft und aktiv von den Member mit Inhalten gefüttert; sie ist zum zentralen Tool der offenen Vereinskommunikation geworden, welche die Website ergänzt. Auch der Zugang zu den Trainings des Vereins war bewusst offengehalten, wobei dies im Sinne des Vereins schon immer so war. Hier darf gesagt sein, dass die «open-mind-Haltung» des Vereins einen Vorbildcharakter generell in der Vereinswelt darstellte. Neu war, dass diese Haltung immer mehr Athleten und Athletinnen anzog.
Da finden sich reine Schwimmer im Schwimmtraining (vor 25 Jahren wäre dies undenkbar gewesen), da treffen sich allerlei Sportler bei den Velo- und Lauftrainings. Es ist ein Kommen und Gehen, nicht zuletzt auch von Athleten aus dem Ausland die berufshalber nur kurzzeitig in der Region wohnen. Die Vereinsleitung war gefordert ein faires Gleichgewicht zu den bezahlenden Mitgliedern zu erhalten. «Wir haben enorm viele spontan Trainierende, manchmal leider ohne, dass sie bezahlen; dafür kennt man oft die Zahlenden kaum» hält der Präsident
Felix Weilenmann die Situation schmunzelnd fest. Er übernahm das Präsidium ab 2011 und führte den Verein in die folgenden Jahre.
Es war auch die Zeit, wo die Anzahl Romands massiv zunahm; es war ein freudiges Novum im Verein offiziell gut ein Drittel Französisch sprechende Mitglieder zählen zu können. Ebenfalls in dieser Epoche gab es eine neues Clublogo 3: natürlich in Orange, what else? Ab 2013 kam es zum Einsatz, stolz wird das Trikot mit dem neuen Logo von den Athleten 4 getragen. Bei der Namensgebung ist nun «Triathlon Club Seeland» der offizielle Name. Nach wie vor gebräuchlich sind aber die Namen «Tri Seeland» oder «triseeland.ch» sowie natürlich die Abkürzung TriCS.
Das Vereinsleben fokussierte sich auch in diesen Jahren traditionell auf das Schwimmen 5, traditionell blieb auch das Thema der Platzmangel 6 und die Rücksicht der einzelnen Schwimmerinnen und Schwimmer untereinander.
Den vielen Tempi und Ansprüchen zu genügen war ab 2014 die Arbeit von Przemek Koscielak 7. «Hart sind seine Trainings, doch sie haben mich weitergebracht», so ein Mitglied. Im Winter 2009/10 wurde von seinem Vorgänger Ian Pyott 8 erstmals die Seeland Challenge 9 ins Leben gerufen. Es galt, während einer bestimmten Zeit so viele Kilometer wie möglich abzuspulen, immer mit gemeinsamer vorher definierte Abgangszeit.
Einige fanden das einfach cool, einige fanden da richtigen Wettkampfcharakter 10; für Silvio Beck aber, war es wohl die teuerste Challenge aller Zeiten: er fand sich im Spital 11 wieder. Eine weitere Ergänzung fand das Schwimmtraining durch die ab 2016 im Sommer durchgeführten Seeschwimmen 12 durch Pete Nägeli.
Die Veloausfahrten waren und blieben wetterabhängig. Der sportliche Leiter und Veloverantwortliche Gabriel Hopf 13 des Vereins weiss von 0 Teilnehmer, aber auch von Ausfahrten mit bis zu 20 Clubmitgliedern 14 zu berichten. Konsequent spärlicher war die Teilnahme an den Intervallen auf der Champagne 15, geleitet von Matthias Klotz. Man darf diese spärliche und schwankende Teilnehmerzahl der Velo- und Lauftrainings auch schon fast als traditionell im Vereinsleben des Triathlon Clubs Seeland bezeichnen.
Leider auch schon fast traditionell blieb die tiefe Resonanz in der Jugendarbeit. Es gab immer wieder Versuche, etwas auf die Beine zustellen um sie dann wiedereinzustellen. Das erfolgreiche Organisieren des Kids-Biennathlon 16 während rund fünf Jahren muss hier dazu gezählt werden.
Dennoch aber sind immer auch wieder Jugendliche unter der Flagge des Triathlon Clubs Seeland auf den Podien 17 an den Triathlons in der Region und in der ganzen Schweiz anzutreffen.
Gross war dafür die Resonanz beim 2014 Hallentraining 18, geführt von Lio Cavalier und Claudia Hossmann. Montagabend, 20h im Balainenschulhaus in Nidau: Während Jahren jeweils im Winter war dieses Training ein weiterer wichtiger Eckpunkt des Vereinslebens.
Sportlich-gesellschaftlich dürfen starke Aktivitäten verzeichnet werden. Open-mind gab es immer wieder neue Formate, Anlässe, Ideen die umgesetzt wurden. Etliche davon wurden rasch zu einer Tradition. Dazu gehört das Aareschwimmen 19: In der Aare vor dem Haus von Felix Weilenmann in Aegerten steigt man ins Wasser, danach wird grilliert. Zunehmend Anklang findet auch das Wasserball 20 im Lernschwimmbecken mit anschliessendem Pizza-Essen.
So entstehen in der Offenheit des Vereins immer wieder neue Traditionen, getragen mit vernünftigem Aufwand und ohne grosse Organisation. Traditionell darf sich der Club ohnehin nennen, feierte er doch 2017 sein 30-jähriges Jubiläum 21 mit einem Grillfest in der Waldhütte Bellmund, auch die 30. GV im Jahre 2018 22 wurde mit einem Fondue Chinoise in festlichem Charakter beendet. Die Teilnahme an diesen festlichen Anlässen ist hoch, dies zeigte sich auch an den mittlerweile etablierten Weihnachtsessen, jeweils nach dem letzten Schwimmtraining im Dezember. Felix Weilenmann musste oder durfte für 30 Personen in der Pizzeria reservieren.
Der Triathlon Club Seeland blieb somit auch während den letzten zehn Jahre ein aktiver Verein, mit offenem Geist, mit traditionellen Werten und nicht zuletzt mit guten Resultaten. So dürfen die starken 8h41’45 am Challenge in Roth von Alex Schmitt 23,
Auch gilt es die vielen Team-Podestplätze des Vereins 28 an diversen Veranstaltungen, die unzähligen Finishs aller Vereinsmitglieder an Veranstaltungen im In- und Ausland aber auch die hohe Präsenz der Mitglieder an regionalen Laufveranstaltungen festzuhalten.
Die zehn Jahre waren geprägt von einer Öffnung des Triathlon Clubs Seeland gegenüber den vielen Ausprägungen des modernen Ausdauersports; dabei konnte der Verein aber seine Tradition und seinen Charakter als klassischer Triathlon-Club bewahren.