Geschichte

Es war einmal… ein Club für Verrückte

Es war einmal eine Velogruppe im Seeland. Man traf sich des Öfteren für gemeinsame Ausfahrten, suchte das Erlebnis, scheute den Wettkampf nicht: „wer ist zuerst auf dem Hoger oben"; dieser Spruch war nicht selten zu hören. Damals war Triathlon der neue Sport aus den USA, der Sport für die Verrückten, die Experimentierfreudigen, die Exoten, für die Spinner. Der TV-Moderator vom Schweizer Fernsehen, Martin Masafred, meinte zum Thema Triathlonisten, wie die Triathleten damals noch genannt wurden: „…die haben wohl wirklich nur Eisen im Kopf!" Und genau dieser Sport fiel in der Seeländer Velogruppe auf fruchtbaren Boden. Erste Wettkämpfe wurden bestritten, erste Erfahrungen gemacht: man genoss den familiären Charakter in der Athletenszene, man half einander. Windschattenfahren war erlaubt, dafür Neoprenanzüge verpönt. Neben schönen Erfahrungen mussten aber auch bittere Erkenntnisse gemacht werden: „vor Allem im Schwimmen hatten wir enorme Defizite, man erhoffte sich viel von einem organisierten Clubschwimmen" erinnert sich Gabi Birrer, Mitglied der ersten Stunde.

Die Idee einer Clubgründung stand somit im Raum und wurde von vielen Akteuren getragen. Eine einberufene Gründungsversammlung war gut besucht. Die ersten Statuten vorgegeben vom Verband, ein Logo, ein gewählter Vorstand und so wurde der Triathlon Club Seeland (TriCS), mit Roland Christen als Präsident, am 3. Juli 1987 in Nidau gegründet. Das Echo von Seiten Medien und Behörden folgte rasch. Von Anfang an verstand es der Verein, eine Plattform für Ausdauersportler im Leistungs- und Breitensport darzustellen. Dank Sponsoren konnte eine solide finanzielle Basis geschaffen werden.

Sportlich konnten schon im ersten Sommer viele Erfolge verbucht werden. Gold an den Europameisterschaften im Team und ein Sieg bei den Damen beim Ironman Zürich, wie auch der Gesamtsieg im Tri-Circuit und Spitzenplätze auf Hawaii gingen auf das Konto des TriCS. Dies war auch kein Wunder wenn man den damaligen Trainingseifer bedenkt: die erste offizielle Veloausfahrt des Clubs wurde mit „200km coupiert" ausgeschrieben und auch gleich für obligatorisch erklärt. Auch tenümässig konnte sich der Club sehen lassen: im Sommer 1987 stand bereits ein erstes Clubdress zur Verfügung.

1988 organisierte der TriCS einen ersten Jugendtriathlon, welcher 1989 einen offiziellen Charakter erhielt. Der Anlass fand jeweils im Strandbad Nidau statt. Während den nächsten zehn Jahren war dieser Wettkampf ein wichtiger Pfeiler in der Jugendförderung. Nicht nur für den Verein, sondern für den schweizerischen Triathlonsport insgesamt, wurden doch 1993, 94 und 99 sogar die Schweizermeisterschaften der Schülerinnen und Schüler ausgetragen. Als berühmter Gast durfte einmal Natascha Badmann begrüsst werden; ihre Tochter war unter den Startenden. Selbstredend, dass während diesen zehn Jahren auch die eine oder andere Panne zu verzeichnen war.